Grüne Norden: Energiewende in Privathaushalten fördern

In Norden könnten Ein- und Zweifamilienhäuser dazu beitragen, in Deutschland 10 Kohlekraftwerke zu ersetzen, wenn diese ihr Energiewendepotential voll nutzen würden. Die Grünen in Norden berufen sich dabei auf den Prosumer-Report 2022, eine auf Datenanalysen von EUPD Research beruhenden Studie von Lichtblick. Prosumer sind Produzent*innen und Konsument*innen von Solarenergie. Sie erzeugen einen Großteil ihres Energiebedarfs selbst. Da das Energiewendepotential in den Ein- und Zweifamilienhäusern erst in einem Umfang von rund 10 Prozent...

04.08.22 –

Grüne regen in Norden die Förderung der Energiewende in Privathaushalten an,

In Norden könnten Ein- und Zweifamilienhäuser dazu beitragen, in Deutschland 10 Kohlekraftwerke zu ersetzen, wenn diese ihr Energiewendepotential voll nutzen würden.

Die Grünen in Norden berufen sich dabei auf den Prosumer-Report 2022, eine auf Datenanalysen von EUPD Research beruhenden Studie von Lichtblick. Prosumer sind Produzent*innen und Konsument*innen von Solarenergie. Sie erzeugen einen Großteil ihres Energiebedarfs selbst. Da das Energiewendepotential in den Ein- und Zweifamilienhäusern erst in einem Umfang von rund 10 Prozent genutzt würde, gebe es ein enormes Klimaschutzpotential, das wirtschaftlich erschließbar sei. Der Norder Ratsherr Andreas Hartig, Grüne: „Dieser Befund dürfte ungefähr auch für Norden gelten. Angesichts stark steigender Preise für fossile Energien und der Gasabhängigkeit aus Drittländern streben auch in Norden immer mehr Eigenheimbesitzer*innen nach Energieunabhängigkeit.“

Es gehe dabei um die Anwendung von sieben Schlüsseltechnologien für die Energiewende in Eigenheimen, die heute in Deutschland noch zu wenig zur Anwendung kämen:

Nur 16 Prozent aller 10,8 Millionen sonnenstromfähigen Eigenheime produzieren Sonnenstrom. Strom-Wärmepumpen würden in acht Prozent der Eigenheime eingesetzt, Heimspeicher in vier Prozent, Elektroautos in drei Prozent, Wallboxen in acht Prozent, Smart Meter in drei Prozent und Energie Management Systeme in zwei Prozent der Eigenheime. Dies dürfte in etwa auch für Norden anzunehmen sein, so die Grünen.

Da Strom effizienter in Wärme und Mobilität umgewandelt werden könne als Gas oder Öl, würde bei einem vollständigen Umstieg der 10,8 Millionen potentiellen Prosumer auf Stromheizungen und Elektromobilität ihr Energiebedarf um 65 Prozent – von heute 336 auf 119 Milliarden Kilowattstunden sinken. Künftig könnten Prosumer somit vier Fünftel ihres gesamten Energiebedarfes selbst erzeugen. Heute entspreche die Solarstromproduktion auf Eigenheimen nur vier Prozent des Bedarfes aller potentiellen Prosumer. Dies nehmen die Grünen auch für Norden an.

Sie beklagen, dass für Eigenheimbesitzer*innen der Weg zur Energieautarkie noch mit vielen bürokratischen Hürden verbunden sei, was mit die Tatsache erkläre, dass unterm Strich weniger als 10 Prozent des Energiewendepotentials in den Eigenheimen ausgeschöpft würde. Hartig: „Damit sollten wir in Norden möglichst schnell Schluss machen. Dies gilt auch für die Errichtung von sogenannten Balkon- und Terrassenkraftwerken. Die Stadtwerke Norderney sind bereits weiter und dabei, ihre Mieterkunden für die Nutzung von Balkon- und Terrassenkraftwerken zu beraten.“

Die Grünen haben Bürgermeister Florian Eiben einen Fragenkatalog auch mit der Absicht gesendet, Impulse zur Aktivierung und Entbürokratisierung der Privathaus-Energiewende in die Verwaltung zu geben. Sie geben zugleich einen Einblick, mit welchen Schwierigkeiten Privathaushalte zurzeit zu tun haben, wenn sie Prosumer werden möchten:

1)    Wer ist in Norden der Betreiber des elektrischen Netzes und kann in Norden von privaten Hauseigentümern eine Solaranlage digital online angemeldet werden?

2)    Wird der Antrag auf Zulassung und Netzanschluss der Anlage innerhalb von vier Wochen beschieden?

3)    Wo gibt es Unterstützung bei der Anlagenanmeldung ins Marktstammregister, welches für Laien eine Herkulesaufgabe darstellt?

4)    Müssen hinter dem Netzanschlusspunkt Strommengen geeicht gemessen werden und erfordert der Zähler eine eigenen Zählerschrank, wenn ja, was kostet dieser und was sind die Abmessungen des Schrankes?

5)    Welche Bedingungen müssen dem Netzbetreiber gegenüber erfüllt werden, wenn je nach Netzzustand Strom aus der Solaranlage oder dem Speicher ein- oder ausgespeist werden soll?

6)    Werden dem privaten Einspeiser vom Netzbetreiber Netzmeisterkosten in Rechnung gestellt?

7)    Wie viele Anträge auf Errichtung von Fotovoltaikanlagen und Wallboxen sind bisher vom Netzbetreiber abgelehnt worden?

8)    Wird die Stadt als Eigentümerin der Stadtwerke Norden diese ermuntern, Mieterkunden proaktiv für die Nutzung von Balkon- und Terrassenkraftwerken zu beraten?

9) Plant die Stadt das Erstellen eines Katasters zur Dokumentation Fotovoltaik geeigneter privater und öffentlicher Dachflächen, wenn ja, wann ist mit der Vorlage des Katasters zu rechnen?

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