17.02.24 – von Walter Zuber –

Die Norder Grünen begrüßen den personellen Ersatz für Prof. Stefan Peters in der kardiologischen Ambulanz des Krankenhauses Norden. Ratsherr Andreas Hartig (Grüne): "Ich freue mich, dass die Kassenärztliche Vereinigung den Einsatz des Auricher Oberarztes Mohamed Khalaf möglich gemacht hat, auch wenn das lediglich ein Tropfen auf dem heißen Stein ist.“ Der neue Kardiologe biete in Norden nur 10 Sprechstunden pro Woche an. Sein Vorgänger habe 16 Stunden plus Zusatztermine nach Vereinbarung angeboten. Norder Herzpatienten würden zurzeit nach wie vor bis zu einem Jahr auf einen Termin beim Kardiologen warten.

Die Grünen kritisieren, dass der Landkreis und die Klinikträgergesellschaft durch den Abbau von Leistungen im Norder Krankenhauses nicht nur die stationäre, sondern auch die ambulante medizinische Versorgung der hier lebenden Bevölkerung behindern. So habe das Krankenhaus Norden laufend Fachärzte ausgebildet. Ein Teil von ihnen sei anschließend in Norden geblieben. Dies seien über 35 Ärztinnen und Ärzte gewesen, die sich nach der Ausbildung im Norder Krankenhaus im Einzugsbereich Nordens niedergelassen haben. Dieser Transfer sei letztes Jahr durch die Schließung der intensivmedizinischen Notfallversorgung im Krankenhaus Norden unterbunden worden.

Auch verweisen die Grünen auf die seit über zwei Jahren laufende "Hängepartie" mit der HNO-Ärztin Dr. Susanne Modemann, der zunächst das Operieren im Krankenhaus versprochen worden sei. Nachdem sie lange Zeit von der Klinikträgergesellschaft hingehalten wurde, sei ihr nun das Operieren im Krankenhaus versagt worden. Anderen Fachärzten sei zuvor vergleichbares widerfahren.

Ärzte aus vielen Praxen in Norden würden deshalb die Schließung der intensivmedizinischen Notfallversorgung ebenso beklagen, wie das Streichen ambulanter Operationen durch Niedergelassene, da das die ambulante medizinische Versorgung der Norder Bevölkerung untergrabe.