Grüne: Ostfriesische Bauern um Sven Haßbargen auf schlechtem Weg

Die konventionellen Bauern von Land in Bewegung um Sven Haßbargen befinden sich nach Auffassung der Grünen auf einem schlechten Weg. Wie berichtet, wollen die Bauern die Umsetzung der EU-Düngeverordnung durch die Bundesregierung vom Bundesverfassungsgericht überprüfen lassen und regional auf freiwillige gute fachliche Praxis durch sich selbst setzen. Walter Zuber, Sprecher der Norder Grünen: "Die EU-Verordnung stammt aus dem Jahre 1991, die Bauernlobby hat deren Umsetzung also 30 Jahre lang bis heute verhindert. Diese Strategie soll offenbar fortgeführt werden, ungeachtet der heutigen Arten- und Grundwassermisere. Damit befinden sich die Bauern auf einem schlechten Weg, da die Gefährdung der allgemeinen Gesundheit, das Artensterben und die Belastung des Steuerzahlers weiterhin in Kauf genommen werden. Die gute fachliche Praxis gilt als Anforderung in der Landwirtschaft schon immer. Das Ergebnis ist die Verseuchung weiter Teile des niedersächsischen Grundwassers, die bereits vor 20 - 30 Jahren verursacht wurde, da erst nach etwa so langer Zeit "das unten ankommt, was oben drauf geschmissen wird." Im aktuellen Güllebericht der den Bauern nahestehenden Landwirtschaftskammer Niedersachsen ist nachzulesen, dass die Bauern im Jahre 2018 rund 50.000 Tonnen Stickstoff zu viel produziert haben, in der Region Weser-Ems 197 Kilogramm pro Hektar bei gleichzeitigem Rückgang der Gülle-Exporte in andere Teile Niedersachsens. Damit wurden der Grenzwert von 170 Kilogramm pro Hektar weit überschritten. Eingeholt werden davon in weiteren 20 - 30 Jahren unsere Kinder und Enkel. Der Verweis auf fehlerhafte Messungen ist als weitere Verzögerungstaktik anzusehen, da die Messstellen regelmäßig kontrolliert werden. Angeblich drohen existenzgefährdende Ertragseinbußen, wenn Gülle als wertvollster und preiswertester Dünger über den Grenzwert hinaus nicht aufgebracht werden darf. Solange dies nicht nachgewiesen wird, haben wir es mit einer reinen Schutzbehauptung zu tun. Und gute fachliche Praxis besteht gerade darin, dass nicht mehr Gülle aufgebracht wird, als die Pflanzen Bedarf haben und dass die Nährstoffe nicht ins Oberflächen- und Grundwasser gelangen. Ein weiter so ist ein schlechter Weg, da der kurz vor dem Start stehende Volksentscheid zum Arten- und Gewässerschutz wie in anderen Bundesländern ausgehen dürfte. Die Menschen entscheiden sich mehrheitlich dafür, die Bienen und dadurch sich selbst zu retten. Das sollten die Bauern auch tun." 10.3.2020

10.03.20 –

Die Bauern von Land in Bewegung um Sven Haßbargen befinden sich nach Auffassung der Grünen auf dem Weg ins Abseits. Wie berichtet, wollen die Bauern die Umsetzung der EU-Düngeverordnung durch die Bundesregierung vom Bundesverfassungsgericht überprüfen lassen und regional auf freiwillige gute fachliche Praxis durch sich selbst setzen. Walter Zuber, Sprecher der Norder Grünen: "Die EU-Verordnung stammt aus dem Jahre 1991, die Bauernlobby hat deren Umsetzung also 30 Jahre lang bis heute verhindert. Diese Strategie soll offenbar fortgeführt werden, ungeachtet der heutigen Arten- und Grundwassermisere. Damit befinden sich die Bauern auf einem schlechten Weg, da die Gefährdung der allgemeinen Gesundheit, das Artensterben und die Belastung des Steuerzahlers weiterhin in Kauf genommen werden.

Die gute fachliche Praxis gilt als Anforderung in der Landwirtschaft schon immer. Das Ergebnis ist die Verseuchung weiter Teile des niedersächsischen Grundwassers, die bereits vor 20 - 30 Jahren verursacht wurde, da erst nach etwa so langer Zeit "das unten ankommt, was oben drauf geschmissen wird." Im aktuellen Güllebericht der den Bauern nahestehenden Landwirtschaftskammer Niedersachsen ist nachzulesen, dass die Bauern im Jahre 2018 rund 50.000 Tonnen Stickstoff zu viel produziert haben, in der Region Weser-Ems 197 Kilogramm pro Hektar bei gleichzeitigem Rückgang der Gülle-Exporte in andere Teile Niedersachsens. Damit wurden der Grenzwert von 170 Kilogramm pro Hektar weit überschritten. Eingeholt werden davon in weiteren 20 - 30 Jahren unsere Kinder und Enkel.

Der Verweis auf fehlerhafte Messungen ist als weitere Verzögerungstaktik anzusehen, da die Messstellen regelmäßig kontrolliert werden. Angeblich drohen existenzgefährdende Ertragseinbußen, wenn Gülle als wertvollster und preiswertester Dünger über den Grenzwert hinaus nicht aufgebracht werden darf. Solange dies nicht nachgewiesen wird, haben wir es mit einer reinen Schutzbehauptung zu tun. Und gute fachliche Praxis besteht gerade darin, dass nicht mehr Gülle ausgebracht wird, als die Pflanzen Bedarf haben und dass die Nährstoffe nicht ins Oberflächen- und Grundwasser gelangen. Ein weiter so ist der Weg ins Abseits, da der kurz vor dem Start stehene Volksentscheid zum Arten- und Gewässerschutz wie in anderen Bundesländern ausgehen dürfte. Die Menschen entscheiden sich mehrheitlich dafür, die Bienen und dadurch sich selbst zu retten. Das sollten die Bauern auch tun." 10.3.2020

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