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06.09.21 –
Bauern der konventionellen Landwirtschaft aus ganz Deutschland demonstrierten am vergangenen Dienstag in Berlin gegen das neue Insektenschutzpaket, das am Freitag im Bundesrat Thema ist. Mit dabei waren auch Landwirte aus Ostfriesland. Diese befürchten wirtschaftliche Einbußen durch einen restriktiveren Einsatz von Pestiziden, den vor allem die Verordnung zum Pflanzenschutz neu regelt. Walter Zuber, Sprecher der Norder Grünen: "Den konventionellen Bauern genügt der finanzielle Ausgleich nicht, den sie für wirtschaftliche Einbußen durch weniger Gifteinsatz erhalten sollen. Dabei handelt es sich um ein Mini-Insektenschutzpaket, da es nur um vergleichsweise wenige Hektar in ohnehin geschützten Gebieten geht. Ein Schritt in die richtige Richtung ist es dennoch. Der Förderung der Artenvielfalt ist damit aber viel zu wenig geholfen, Gift hat auf Äckern nichts verloren." Die Grünen verweisen auf eine Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), die zeigt, wie sich der Einsatz von Pestiziden durch eine Pestizid-Abgabe in Deutschland reduzieren läßt, den Gifteinsatz in der konventionellen Landwirtschaft bis 2030 zu halbieren, um dadurch die Ziele der EU-Kommission zu erreichen.
Die konventionell wirtschaftenden Bauern im Norderland werden von den Grünen eingeladen, wirksame Maßnahmen gegen die Verschmutzung von Böden, Gewässern und der Luft vorzuschlagen und sich mit dem effektiven Umsetzen zu Vorreitern für eine Halbierung des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft zu machen. Ansonsten müsse damit gerechnet werden, dass es mit der neuen Regierung im Herbst unter anderem eine Pestizid-Abgabe geben werde. Walter Zuber: "Wer sich auf die Bremse stellt, hat auf längere Sicht schon verloren. Es kommt angesichts der EU-Ziele darauf an, mitzusteuern anstatt immer nur nein zu sagen, was auch für die Herausforderungen durch die weitere Entwicklung des Biosphärenreservates im Norderland gilt, was als Chance angepackt werden sollte."
Nach Ansicht der Grünen kommen auf die Landwirtschaft drastische Maßnahmen der EU bis zum Jahre 2030 zu, für die kreative Win-Win-Geschäftsmodelle kreiert werden sollten, anstatt auf der Bremse zu sitzen. Der EU gehe es in relativ kurzer Zeit jeweils um die Halbierung der Verwendung chemischer und gefährlichere Pestizide. Und der zu hohe Nährstoffeintragin die Umwelt wird von der EU als ein wesentlicher Faktor der Luft-, Boden- und Gewässerverschmutzung angesehen, der der biologischen Vielfalt schadet und den Klimawandel befördert. Die EU-Kommission hat deshalb Maßnahmen angekündigt, die Nährstoffverluste um mindestens 50 % und den Düngemitteleinsatz um mindestens 20% bis zum Jahre 2030 zu reduzieren. Ausserdem sehe die EU-Kommission den überhöhten Einsatz von Antibiotika bei Mensch und Tier als Ursache der antimikrobiellen Resistenz an, die für jährlich rund 33 000 Todesfälle in der EU verantwortlich sei, weshalb sie den Einsatz von Antibiotika unter anderem in der auch in Ostfriesland bedeutsamen Viehzucht um 50 % senken will. -25.3.21-
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